Ein gutes Raumgefühl kommt nicht von ungefähr, es ist die Summe vieler Details. Vorhänge und Gardinen spielen dabei eine große Rolle. Ob nur luftig und leicht das Fenster umrahmend oder eine klassisch elegante Dekoration – Gardinen geben Räumen eine individuelle Note. Sie können bodenlang oder aufliegend sein, aber auch nur bis zum Fensterbrett oder gar zur Mitte des Fensters (Blumenfenstergardine) reichen.
Unsichtbar und auf den zweiten Blick erkennbar, sind Gardinen geprägt von technischem Know-how und modernen Eigenschaften. Vorhangstangen und -schienen führen und geben Vorhängen Gestalt – sie lassen sie schweben und gleiten, unterstreichen die Persönlichkeit und verleihen ihnen obendrein Halt und Charakter. Da eine schöne Gardine zur modischen Raumgestaltung genauso wichtig ist, wie die richtigen Wohnaccessoires, macht es Sinn, sich etwas Zeit zu nehmen und die folgenden Tipps zu beachten.
Wie legt man das Gardinenmaß fest?
Für die Definition des Gardinenmaßes sind folgende Fragen zu beantworten:
1. Soll die Gardine über die gesamte Fensterfront verlaufen, dann rechne zu der Fensterbreite je Seite ca. 15 – 20 cm als Überstand zu. Handelt es sich um einen reinen Dekorationsvorhang, der nicht zu- oder aufgezogen wird, ist die Stoffbreite mit 140 cm ausreichend.
2. Anschließend ist die Hängungsart zu klären. Soll die Gardine unter der Decke mittels einer Gardinenschiene oder vor dem Fenster mithilfe einer Gardinenstange oder einem Seilsystem aufgehängt werden (2 cm Abstand von der Decke einkalkulieren).
3. Des Weiteren ist die Gardinenlänge zu klären:
– bodenlang, d. h. die Gardine schwebt 2 cm über dem Boden
– aufliegend, d. h ca. 30 cm vom Gardinenstoff liegt drapiert auf dem Boden
– bis zur Fensterbank – die Fenstergardine schwebt 2 cm über der Fensterbank und der Dekovorhang ist 10 cm länger als die Fensterbank (bis mindestens zum Fensterbanksockel)
4. Häufig ist die Stoffzugabe eine Geschmackssache und wird von der Wahl des Gardinen- bzw. Faltenbandes und der Stoffart bestimmt. Bei einer unbedruckten festeren bzw. dickeren Stoffqualität rechnet man die 1,5-fache Stoffmenge und bei transparenten Stoffarten die 3-fache Stoffmenge, die bei Stoffen mit großer Musterung (grafische oder florale Motive) oftmals auf die 2-fach Stoffmenge reduziert wird, damit das Design besser zur Geltung kommt. Bei vollflächigen Motiven ist darauf zu achten, dass das Motiv nicht verzerrt wird
Rechenformel
Fensterbreite + Seitenzugabe links und rechts = Stoffbreite x Stoffzugabe = Stoffbedarf
Beispiel: 200 cm Fensterbreite
+ 40 cm Seitenzugabe (links und rechts jeweils 20 cm)
= 240 cm Stoffbreite
x 2-fache Stoffmenge (-zugabe)
= 480 cm Stoffbedarf
Sprechen Sie gern unsere Inneneinrichtungs-Experten bei der Berechnung der Stoffzugabe an
Welche Gardine passt zu meinem Einrichtungsstil?
Ganz gleich, ob Du große oder kleine Fenster hast, in einem Altbau oder Neubau wohnst – je nach Einrichtungsstil gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Gardinenarten. Grundsätzlich unterscheidet man Gardinen und Vorhänge nach ihrer Verarbeitung, d. h. verfügen sie über ein Kräuselband, Ösen, Schlaufen, Hohlsaum oder sind sie einfach nur umgenäht.
Jede Gardinenart hat ihren eigenen Charakter. Darüber hinaus sind die Themen Farbe, Form und Halterung zu beachten. Die Wahl der Form muss grundsätzlich auf das Fenster abgestimmt werden. Bodentiefe Fenster verlangen nach einer anderen Fensterdekoration als z. B. halbhohe Badezimmerfenster.
Ösengardinen und -Schals: modische Optik
Praktisch, modern und unkompliziert sind Gardinen und Vorhänge mit Metallösen, da sie einfach nur auf eine Gardinenstange gezogen werden. Der lässige Faltenwurf des Stoffes ergibt sich aufgrund der Ösen von selbst. Sie eignen sich hervorragend in Kombination mit einem Rollo als Dekorationsvorhang vor kleineren halbhohen Fenstern, da sie oftmals nur über eine Stoffbreite von 140 cm und acht Metallösen verfügen.
Sie entfalten ihre volle Strahlkraft an Fensterfronten, wenn sie bodenlang bzw. aufliegend auf einer Gardinenstange oder auf einem Seilsystem aufgehängt werden. Solltest Du sowohl den Vorhang als auch die Gardine mit Metallösen auswählen, empfehlen wir Dir zwei Gardinenstangen zu verwenden und 10 cm Abstand zwischen beiden Stangen vorzusehen, damit sich der Faltenwurf der beiden Ösengardinen nicht beim Auf- und Zuziehen behindert.
Schlaufengardine: Lässiger Auftritt garantiert
Schlaufenschals waren so ziemlich die ersten Fertiggardinen, die es in den 70er Jahren zu kaufen gab. Es verwundert daher nicht, dass sie in fast jedem Haushalt zu finden sind. Analog zur Ösengardine sind sie einfach und schnell auf einer Gardinenstange aufgehängt.
Als bodenlanger Dekorationsvorhang vor kleinen und großen Fensterpartien verleihen sie jedem Raum eine lässige Note. Im Zusammenspiel mit Raffhaltern oder Raffspangen sind sie ein absoluter Eyecatcher. In Kombination mit Plissees vor schmalen bodentiefen oder halbhohen Fenstern wirken sie modern.
Gardinen mit Kräuselband: der Allrounder
So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich leben wir auch. Ob klassisch elegant, romantisch verspielt, modern oder minimalistisch – Gardinen und Vorhänge mit Kräuselband passen zu jedem Wohnstil und jeder Fensterfront. Ein vernähtes Kräuselband ist der ideale Helfer, um einer Fensterdekoration das gewisse Etwas zu verleihen. Sie eignen sich besonders für gemusterte Gardinen und sorgen für einen lockeren Faltenwurf.
Mittels Gardinenhaken werden sie auf Gardinenschienen – auch Deckenschiene, Gardinenbrett oder Flachvorhangschiene genannt – aufgehängt. Ihre volle Strahlkraft entfalten Gardinen mit Kräuselband an großen, bodentiefen Fensterfronten, wenn sie als blickdichter Dekorationsschal in Kombination mit Schiebegardinen eingesetzt werden. Aber auch in Kombination mit transparenten Gardinenstoffen, die je nach Wunsch auf- und zugezogen werden können, verleihen sie einem Raum eine behagliche Atmosphäre.
Gardinen mit Hohlsaum - gradlinig und stilvoll
Eine Gardine mit Hohlsaum eignet sich für kleine Schiebestangen bis hin zu mittelgroßen Vorhangstangen. Sie werden oftmals als gerader Motivvorhang ohne Falten vor bodentiefen Fensterpartien in Kombination mit Lamellengardinen verwendet, die größer wirken sollen. Vor kleinen Küchenfenstern eignen sie sich als halbhohe Gardine hervorragend, wenn sie aus einem luftigen, transparenten Stoff bestehen.